Das Passiv oder, wie man es früher nannte, die Leideform ist das Gegenteil zum Aktiv, der sogenannten Tätigkeitsform. In letzterer ist das Subjekt im wahrsten Sinne des Wortes „aktiv“, was durch das Verb beschrieben wird
Beispiel: Die Mutter bringt das Kind nach Hause.
Im Passiv geht es dagegn um eine vom Subjekt “erlittene“ oder „erduldete“ Handlung, die jemand anderes ausführt – was das Subjekt zur „passiven“ Person oder Sache innerhalb der erklärten Situation oder Tätigkeit macht, da selbige an ihr verübt wird.
Beispiel: Das Kind wird von der Mutter nach Hause gebracht.
Hier ist nicht das Kind aktiv, sondern es wird an ihm eine Handlung durch jemand anderen verübt., in diesem Fall die Mutter. Auch der Satzbau verändert sich deutlich, sobald ein Satz vom Aktiv ins Passiv gesetzt wird, wie wir in folgenden Beispielen erkennen:
AKTIV | |||
Subjekt | Verb | Direktes Objekt | Indirektes Objekt |
Peter | verkauft | das Auto | an Martin |
Sobald man den Satz nun ins Passiv setzt, verändern sich auch die Satzbausteine und aus dem Akkusativ-Objekt wird nun das Subjekt. Der Initiator, so einer existiert, wird mit Hilfe der Präposition „von“ bezeichnet.
PASSIV | |||
Subjekt | Verb | Objekt | Initiator |
Das Auto | wird | an Martin | von Peter verkauft |
Hinzu kommt noch ein Passiv mit dem nicht definierten Subjekt „es“ – das sogenannte unpersönliche Passiv. Das ist eine im Deutschen häufig vorkommende Satzkonstruktion – im Englischen dagegen findet man sie meist nur im Zusammenhang mit Verben des Denkens und Sagens. Dabei gibt es in diesen Sätzen entweder nur ein „es“, also eine Art Ersatz-Subjekt, oder sogar gar keines.
- Hier wird nicht Fussball gespielt. oder: Es wird hier nicht Fussball gespielt.
Es gibt zwei herausragende Schwerpunkte im Passiv, was die Bedeutung anbetrifft. Im ersten Fall bleibt der betreffende = das Subjekt im Satz passiv, erduldet also die Handlung durch jemand anderen und hat selbst aus bekanntem oder unbekanntem Grund nicht den geringsten aktiven Anteil daran. Im zweiten Fall kennt man den Urheber der Handlung nicht. Was sich im Deutschen gut umschreiben lässt, und zwar durch eine sogenannte „aktivistische Umschreibung“, bei der das Subjekt durch das unpersönliche „man“ ersetzt wird.
Unpersönliches Passiv:
- Es wurde uns erklärt, dass hier kein Fussball gespielt werden darf.
„man“ als Subjekt:
- Man hat uns erklärt, dass hier kein Fussball gespielt werden darf.
Im Deutschen gibt es ausserdem noch eine Differenz zwischen dem sogenannten Vorgangspassiv (Sie wird operiert) und einem Zustandspassiv (Sie ist operiert). Ersteres erklärt eine fortschreitende Handlung, letzteres das Ergebnis einer bereits abgeschlossenen Handlung, wobei dieser logischerweise der eigentliche Vorgang vorausging. Man kann schliesslich nicht operiert sein wenn man nicht operiert wurde. So in etwa kann man das auch im Englischen unterscheiden, doch gibt es in diesem Falle keine spezifischen grammatikalischen Versionen – doch dazu später mehr.
- Vorgangspassiv: Sie wird operiert.
- Zustandspassiv: Sie ist operiert.
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